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Kunst und Ökologie: Australierinnen häkeln gegen die Klimakrise

Die Kunstinstallation “Häkelkorallenriff” von Christine und Margaret Wertheim ruft zum Kampf gegen die Erderwärmung auf. Jetzt ist sie im Museum Frieder Burda in Baden-Baden zu sehen.

Spätestens seit dem Jahr 2005 sind die Medien voll von Artikeln über die vom Menschen verursachte Zerstörung des Great Barrier Reef, dem größten Korallenriff der Welt. Den Künstlerinnen Christine und Margaret Wertheim ging das buchstäblich an die Substanz. Die in Kalifornien lebenden Zwillingsschwestern, eine von ihnen eine Malerin und Dichterin, die andere eine Wissenschaftsautorin, wuchsen in Queensland, Australien, auf, wo sich das Riff befindet. Sie beschlossen, etwas zu unternehmen, um Aufmerksamkeit auf das Problem zu lenken: Sie griffen zu ihren Häkelnadeln und baten andere darum, sich ihnen anzuschließen.

Kollektives Kunstprojekt mit Häkelnadeln

Was vor 17 Jahren begann, um auf die vom Menschen verursachte globale Erderwärmung aufmerksam zu machen, hat sich zur wahrscheinlich größten kollektiven Kunstinitiative der Welt entwickelt: das Häkelkorallenriff-Projekt “Crochet Coral Reef”. Zusammen mit den Wertheim-Schwestern haben inzwischen mehr als 20.000 Menschen – meist Frauen – auf der ganzen Welt unzählige Stunden damit verbracht, Millionen von Maschen zu häkeln und an die Wertheims zu schicken. Die Ergebnisse haben die Schwestern zu einer groß angelegten und sich ständig weiterentwickelnden Kunstinstallation zusammengefügt.

Gehäkelte Korallen aus der ganzen Welt

“Wenn mir 2005 jemand gesagt hätte, dass ich im Jahr 2022 immer noch Korallen häkeln würde, hätte ich ihn für verrückt gehalten”, sagte Margaret Wertheim im Interview mit der DW. “Die internationale Reichweite ist einfach wunderbar. Wir haben nicht damit gerechnet, dass es sich zu so etwas Großem entwickeln würde.”

Frauen auf der ganzen Welt häkeln Korallen

Seit dem Start des Projekts haben schätzungsweise zwei Millionen Menschen das “Crochet Coral Reef” in Galerien und Museen auf der ganzen Welt gesehen. Im Jahr 2019 sorgte es auf der Biennale von Venedig für Furore.

Jetzt zeigt das Museum Frieder Burda in Baden-Baden die Installation als “Satelliten-Riff” in der Ausstellung “Wert und Transformation von Korallen”. Im gesamten Ausstellungsraum des Museums türmen sich gekräuselte Korallen, hoch aufragende Röhrenanemone oder verschnörkelte Unterwassergewächse in bunten Farben.

Zu sehen sind sowohl die Riffkreationen der Wertheim-Schwestern, die Videobänder, Lametta und Abfälle mit Garn kombinieren, als auch eingesandte Häkelkorallen. Zusammen verwandeln sie das Museum in eine fantastische und surreale Unterwasserlandschaft.

Aber die gehäkelten Kreationen haben mehr als nur eine oberflächliche Ähnlichkeit mit Korallenriffen.

Häkeln mit hyperbolischem Code

Die Formen sind das Ergebnis der sogenannten hyperbolischen Geometrie. Im Gegensatz zur euklidischen Geometrie, die sich mit ebenen Flächen beschäftigt, erfasst die hyperbolische Geometrie gekrümmte Ebenen im Raum. Solche Formen findet man in der Natur, denn sie sind ideal, um Oberflächen der Flora zu vergrößern, was die Überlebenschancen verbessert.

“All die verschnörkelten Formen, die wir herstellen, sind im Grunde Ableitungen der hyperbolischen Geometrie, eine alternative Geometrie, die von Mathematikern erst relativ spät entdeckt wurde, die aber in der Welt der Korallen schon seit Hunderten von Millionen Jahren zur Anwendung kommt “, erklärt Wertheim.

Mathematiker hielten es lange Zeit für unmöglich, die hyperbolische Geometrie zu modellieren, aber 1997 erkannte Daina Taimina, eine Mathematikerin an der Cornell University in New York, dass solche Modelle durch eine Tätigkeit nachgebaut werden können, der Menschen schon seit Jahrhunderten zu Hause nachgehen: häkeln.

Feinmaschige Korallenformen

Häkeln ist Teil der Mathematik

Das “Crochet Coral Reef” verwendet einen hyperbolischen Häkelcode als Grundmuster und verwandelt die Handarbeit in eine Form der angewandten Mathematik. “Es gibt also diese schöne Geschichte, dass hinter der Herstellung dieser Objekte sowohl weibliche Handarbeit als auch Wissen über die Grundlagen der Geometrie steckt”, sagt Wertheim, die schon als Teenager mit ihrer Schwester zu häkeln anfing.

Beim hyperbolischen Häkeln werden die Maschen in einem regelmäßigen Rhythmus erhöht. Wenn die Rate nicht variiert, entsteht eine perfekte hyperbolische Form, “etwas, das man in den Matheunterricht mitnehmen kann”, so Wertheim. “Aber mathematisch perfekt regelmäßige Dinge kommen in der Natur sehr selten vor. Eine Koralle wächst, und vielleicht gibt es auf dieser Seite ein bisschen mehr Sonnenlicht, oder der Nährstofffluss des Wassers ist auf dieser Seite etwas stärker, so dass sie auf dieser Seite etwas lockiger wächst. ”

Kunst in der Gemeinschaft

Sie und ihre Schwester ermutigen die Teilnehmer, den Code zu verändern, sprich die Maschenzunahme zu variieren. Das Ergebnis sind gehäkelte Korallen, die wie Korallen aussehen – unvollkommen, vielfältig, abwechslungsreich – und die in Herstellung und Aussehen die organische Kreativität der Evolution widerspiegeln.

Jede Teilnehmerin hat ihre eigene Koralle beigesteuert

“So wie das Leben auf der Erde kein Ende hat – in einer Million Jahren wird es Lebewesen geben, an die wir jetzt noch gar nicht gedacht haben – so ist es auch mit dem Häkelriff, und das hatten wir nicht wirklich erwartet”, so Wertheim.

Erderwärmung seit 2005 zugenommen

Die gespendeten Korallen werden zu Satellitenriffs zusammengefügt, dem Crowdsourcing-Element des “Crochet Coral Reef”, einer weiteren Parallele zu echten Korallenriffen, denn auch diese basieren auf kollektive Strukturen, die aus Milliarden einzelner Korallenpolypen gebildet werden.

Bis zum Jahr 2021 wurden über 48 Satellitenriffe an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt hergestellt. In Zeiten, in denen keine Pandemie herrschte, organisierten die Museen offene Veranstaltungen, bei denen sich die Teilnehmer zum Häkeln trafen.

Für die Ausstellung im Museum Frieder Burda in Baden-Baden veröffentlichte das Museum einen Aufruf in einer beliebten deutschen Frauenzeitschrift, deren große Leserschaft dafür sorgte, dass Häkelkorallen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus zusammenkamen. Das daraus entstandene Satellitenriff ist mit mehr als 40.000 Korallen das bisher größte. Zuvor umfassten die größten Satellitenriffe etwa 4000 bis 5000 Korallen.

Zu sehen bis zum 26. Juni: Das Korallenriff aus Wolle im Museum Frieder Burda in Baden-Baden

Satellitenriff in Baden-Baden

“Wir hatten immer die Vorstellung, dass es sich um ein Gemeinschaftsprojekt handelt, bei dem Menschen zusammenkommen, um schöne Installationen von Korallenriffen zu schaffen. Mit diesen wunderschönen Kunstwerken wollen wir dazu beitragen, die Aufmerksamkeit auf die globale Erwärmung zu lenken und auf die Tatsache, dass es sich um ein reales Problem handelt, das jetzt schon auftritt und nicht nur um eines, das uns erst in 100 Jahren beschäftigen wird”, so Wertheim.

Die globale Erwärmung hat sich seit 2005 nur verschärft, was für mehr Aufmerksamkeit des Projekts gesorgt habe: “So wird die Relevanz des Projekts für das wichtigste Problem unserer Zeit immer größer. Das ist das Schlimme daran.”

Museen engagieren sich ökologisch

Die Nachfrage nach der Ausstellung “Crochet Coral Reef” hat zwar zugenommen, aber da es sich um ein Gemeinschaftskunstprojekt handelt, dessen Werke nicht verkauft werden und daher keinen Gewinn abwerfen, hängt seine weitere Existenz ausschließlich von der Finanzierung ab – ähnlich wie der Schutz der Korallenriffe selbst, erklärt Wertheim.

“Jeder will Korallen. Alle lieben Korallen. Die Menschen in der Region brauchen die Korallen. Aber die Finanzierung des Unterhalts der Korallen ist eine schwierige Angelegenheit, für die sich kaum jemand bereit erklärt, etwas zu tun.”

Die Ausstellung “Wert und Transformation von Korallen” ist noch bis zum 26. Juni im Museum Frieder Burda zu sehen. (DW, 01-02-22)

Adaption aus dem Englischen: Sabine Oelze

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