Neuseelands Wiederkäuer wie Kühe, Ziegen oder Schafe sollen mithilfe verschiedener Techniken weniger Methan-Gas bölken, um den Treibhausgas-Ausstoss in der Landwirtschaft zu verringern. Spezielle Impfungen, Zugabe von Osterglocken-Extrakt oder Methan-Blocker in Tabletten-Form werden derzeit von den Bauern getestet. AgriZeroNZ als weltweit einzigartiges öffentlich-privates Joint Venture, hat für die Forschungsarbeit insgesamt NZ $ 34 Mio zur Verfügung gestellt.
Das Forschungsprogramm soll Landwirten helfen, Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. “Unser Ziel ist es, allen Landwirten in Aotearoa einen gleichberechtigten Zugang zu Lösungen zur Verringerung der biogenen Methan- und Stickoxidemissionen zu ermöglichen, daher werden alle unsere Investitionen in diesen Bereich fließen,“ erklärte dazu Wayne McNee, Geschäftsführer von AgriZeroNZ.
“Wir verfolgen einen Portfolio-Ansatz, um in eine Reihe potenzieller Emissionsminderungslösungen zu investieren, weil sich einige davon noch in einem frühen Stadium der Wissenschaft befinden und möglicherweise nicht erfolgreich sind, aber auch, weil wir den Landwirten eine Auswahl bieten wollen,“ so McNee weiter.
“Es gibt kein Patentrezept für die Verringerung der landwirtschaftlichen Emissionen. Deshalb investieren wir gleich in eine ganze Reihe von verschiedenen Forschungen, um bis 2030 möglichst viele erschwingliche und wirksame Lösungen anbieten zu können.”
“Wir sind aber optimistisch, dass den Landwirten bis 2030 zwei oder drei Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen werden, die sie als Teil eines wachsenden Instrumentariums zur Emissionsreduzierung nutzen können,” hofft McNee.
Impfstoff
Ein Impfstoff beispielsweise, der die Methanausscheidung bei Wiederkäuern reduziert, wäre für die neuseeländische Landwirtschaft und für Bauern weltweit von großer Bedeutung, heist es seitens AgriZeroNZ.
Ein erfolgreicher Impfstoff würde das Immunsystem eines Tieres dazu veranlassen, Antikörper im Speichel zu bilden, die das Wachstum und die Funktion von Methan produzierenden Mikroben (Methanogenen) im Pansen unterdrücken und so die Menge des starken Treibhausgases, das es ausstößt, erheblich reduzieren.
Osterglocken
Alternativ soll in Neuseeland auch ein Extrakt aus der Narzisse (Osterglocke) getestet werden, nachdem britische Forscher herausgefunden haben, dass er die Methanemissionen aus der Viehhaltung verringern kann.
AgriZeroNZ geht dabei eine Partnerschaft mit dem walisischen Forschungsunternehmen Agroceutical Products ein, das in Laborversuchen herausfand, dass eine natürlich vorkommende Verbindung aus Narzissen, das Haemanthamin, die Methanproduktion speziell bei Rindern verringern kann.
Der Geschäftsführer von AgriZeroNZ, Wayne McNee, sagt, dass die Frühphaseninvestition eine aufregende Gelegenheit darstellt, diese “bahnbrechende Forschung” nach Neuseeland zu bringen, das über ideale Bedingungen für den Anbau von Narzissen verfügt.
Pillen
Gleichzeitig investiert AgriZeroNZ in Methanblocker, um die Kommerzialisierung einer leichtverdaulichen Tablette zu beschleunigen. Der biologisch abbaubare, so genannte Bolus mit langsamer Freisetzung befindet sich im Pansen der Tiere und gibt bis zu sechs Monate lang eine kontrollierte Dosis eines Methanhemmers ab.
Der jüngste Versuch an Rindern zeige beeindruckende Ergebnisse, so AgriZeroNZ: Mit einer einzigen Behandlung konnte die tägliche Methanmenge über 100 Tage um 75 % reduziert werden und ist daher speziell für die neuseeländische Weidewirtschaft geeignet. (NN/AgriZeroNZ – 25-09-24)
Über AgriZeroNZ
AgriZeroNZ ist ein öffentlich-privates Joint Venture, das Landwirten helfen soll, Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Das am 1. Februar 2023 gegründete Joint Venture gehört zur Hälfte der neuseeländischen Regierung über das Ministerium für Primärindustrie und zur anderen Hälfte privatwirtschaftlichen Unternehmen.
AgriZeroNZ ist Teil des “Centre for Climate Action on Agricultural Emissions” der Regierung neben dem New Zealand Agricultural Greenhouse Gas Research Centre. Weitere Informationen: www.agrizero.nz