Der Bezirk Kaikoura in Aotearoa Neuseeland wurde jetzt offiziell zu einem internationalen Schutzgebiet für dunkle Nachthimmel erklärt. Die Ernennung wurde von DarkSky International bekanntgegeben und Kaikoura ist damit Neuseelands drittes Schutzgebiet für dunkle Himmel. Die beiden anderen sind Aotea Great Barrier Island und Stewart Island/Rakiura. Laut DarkSky International gibt es nunmehr weltweit 22 Dark Sky Sanctuaries, inklusive Kaikōura.
Die Projektkoordinatorin der Kaikoura Dark Sky-Stiftung, Colette Doughty, sagte, der neue Status als Schutzgebiet sei „wirklich spannend“ und fügte hinzu, dass es nicht viele bessere Orte als Kaikoura gäbe, um Sterne zu beobachten. Dies sei auch ein Grund, warum Besucher von überall her anreisten, um die Milchstraße über Kaikouras „einzigartiger Landschaft“ zu fotografieren, so Doughty. Doughty erklärte weiter, das Kaikoura-Schutzgebiet umfasse 98 Prozent des Bezirks, etwa 2000 Quadratkilometer, aber nicht die Stadt selbst.
Als nächster Schritt solle auch der Ort zu einer “Dark Sky”-Gemeinde werden. Dieser Status sei normalerweise Städten mit guten Beleuchtungspraktiken vorbehalten. Weltweit gebe es 51 Dark Sky-Gemeinden. Dark Sky Sanctuaries werden von DarkSky International als „die entlegensten (und oft dunkelsten) Orte der Welt“ bezeichnet, die sich eindeutig für den Schutz des Himmels einsetzen. Und natürlich würden diese eine „außergewöhnliche oder herausragende Qualität von sternenklaren Nächten“ aufweisen müssen.
Die vierjährighen Bemühungen der Stiftung zum Erreichen des Schutzgebietsstatus’ begannen, als die Gemeinde erkannte, dass sie den national gefährdeten Hutton-Sturmtaucher-Vogel (Tītī in Maori-Sprache) besser schützen musste. Titi ist der einzige Seevogel, der in einer subalpinen Umgebung brütet. Die letzten beiden wilden Brutkolonien der Welt befinden sich in den Seaward Kaikōura Ranges, zwei ausserordentliche Bergketten. Doughty erklärte dazu, dass die Vögel von Lichtern abgelenkt werden können und oft in der Stadt landen oder eine Bruchlandung machen, wo sie dann von Katzen gefressen oder von Autos angefahren würden.
“Ein Teil des Problems bestand darin, dass die Vögel wegen der Lichtablenkung nicht vom Land, wohl aber vom Wasser aus starten konnten, so dass einige Einheimische nachts auf die Suche nach ihnen gingen, um sie zum Wasser zu bringen”, erläuterte Doughty. Der Schutz des Hutton-Sturmtauchers sei eine „große Motivation“ für die Kaikoura Dark Sky-Stiftung” gewesen, sagte sie.
Das bedeute, dass man daran arbeiten müsse, die Stadt selbst mit ihren Motelschildern, Sportplätzen und Tankstellen für den dunklen Himmel fit zu machen. „Wir arbeiten gerade an diesem Antrag“, betonte die Stiftungs-Sprecherin. Der Kaikoura-Bezirksrat habe bereits eine private Planänderung verabschiedet, um die Beleuchtungsvorschriften der Stadt zu ändern.
Amber Harrison, Leiterin des internationalen Programms für Orte mit dunklem Himmel, lobte die „engagierten Befürworter“ von Kaikoura für ihr Engagement, „die Bemühungen um den Schutz des Himmels auch auf die gesamte Landschaft auszuweiten. Solche Initiativen sind entscheidend, um unsere dunklen Himmel für künftige Generationen zu bewahren“, so Harrison. Außerhalb der Vereinigten Staaten gebe es in Neuseeland jetzt mehr DarkSky-Schutzgebiete als in jedem anderen Land der Welt.
In Australien gibt es davon zwei: eines in Queensland, das mit dem Australian Age of Dinosaurs Museum of Natural History verbunden ist, und eines in Südaustralien, im geologischen “Hotspot“ des Arkaroola Wilderness Sanctuary. (NN-13-09-24)