– Botschafter: Grösste Heimkehrer-Luftbrücke in der Geschichte Deutschlands –
Mit insgesamt 26 Flügen wurde die Rückholaktion von gestrandeten Touristen in Neuseeland durch die Bundesregierung erfolgreich abgeschlossen. Trotz Neuseelands strikter Flug- und Reisebeschränkungen wegen der COVID-19 Pandemie konnten innerhalb von nur zwei Wochen rund 10 000 festsitzende deutsche Reisende mit Chartermaschinen der Lufthansa und Air New Zealand nach Frankfurt ausgeflogen werden. Verhandlungen des Deutschen Aussenministerium sowie der Deutschen Botschaft in Wellington mit der neuseeländischen Regierung hatten zu einer speziellen Ausnahmeregelung geführt, damit Betroffene innerhalb Neuseelands zu den internationalen Abflughäfen in Christchurch und Auckland anreisen konnten. Auch Touristen aus benachbarten europäischen Ländern wurden in der Rückholaktion berücksichtigt. Der Deutsche Botschafter in Neuseeland, Stefan Krawielicki, bedankte sich im Namen der Bundesregierung bei allen Beteiligten für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und bezeichnete die Massen-Evakuierung aus Neuseeland als “die grösste Heimkehrer-Luftbrücke in der Geschichte Deutschlands.” Die relativ kleine deutsche Vertretung in Neuseelands Landeshauptstadt Wellington hat mit etwa 10.000 Reisenden die größte Rückholaktion im Rahmen der weltweiten Corona-Krise durchgeführt.
Nach dem “Grünen Licht” für die Aktion durch deutsche und neuseeländische Behörden war es vor allem der Deutschen Botschaft in Wellington überlassen, mit tausenden hier landesweit verstreuten deutschen Touristen Kontakt aufzunehmen, die Ausreisewilligen zu registrieren sowie Tickets und Abflüge von den beiden Airports auf den Nord- und Südinseln Neuseelands zu koordinieren.
Durch den wegen der Coronavirus-Krise in Neuseeland herrschenden Ausnahme-Zustand überschlugen sich oft die Ereignisse und die Botschaft aktualisierte wichtige Informationen auf ihrer offiziellen Webseite mehrmals täglich. “Sicher ein Wechselbad der Gefühle für viele Ausreisewilligen”, so Botschafter Krawielicki. Auch NEUSEELAND NEWS hielt die Betroffenen mit willkommener, täglicher Berichterstattung online auf dem laufenden.
Piloten, Stewards und Stewardessen der Lufthansa hatten sich trotz der Coronakrise freiwillig für den Evakuierungs-Einsatz gemeldet. Weil Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern als junge Mutter einer kleinen Tochter zum Osterfest den Osterhasen als “essentiell” und damit als wichtigen Dienstleister eingestuft hatte, brachte eine Lufthansa-Crew einen Plüschhasen namens “Jacinda” aus Deutschland als Maskottchen mit, passend eingekleidet mit Lufthansa-Pilotenmütze.
Ein Flugkapitän taufte seinen namenlosen Jet vor dem Abflug sogar in “City of Christchurch”. Sondergenehmigungen machten es möglich, dass ausfliegende Lufthansa A 380-Maschinen in Auckland und Jumbo-Jets in Christchurch als Dank für die gute Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Neuseeland über den beiden Städten letzte Ehrenrunden drehten. Das Wahrzeichen Neuseelands, der mehr als 300 Meter hohe Skytower in Auckland, zeigte sich als Abschiedsgruss in den deutschen Nationalfarben Schwarz, Rot und Gold.
An beiden internationalen, neuseeländischen Flughäfen hatte die deutsche Botschaft in Zusammenarbeit mit der deutschen Aussenhandelskammer Neuseelands improvisierte Abflug-Schalter eingerichtet. Viele Ausreisewillige hatten an den Airports übernachtet, um am nächsten Tag unbedingt einen freien Sitzplatz zu ergattern. “Das war alles ziemlich stressig”, so ein junges Paar aus Deutschland. “Aber jetzt ist die Stimmung super”! Die meisten der Heimfliegenden waren Individualreisende wie Backpacker, Familien mit Kleinkindern oder Neuseeland-Fans mit Work- & Holiday-Visum.
Auch eine hohe Anzahl von jungen Austausch-Schülern nahm die Rückhol-Gelegenheit war. Andere gestrandete Touristen aus Europa sowie Reisende aus Israel, der Schweiz, Norwegen, Island und Grossbritannien waren ebenfalls in den Chartermaschinen zu finden. Die Rückholaktion der Bundesregierung aus Neuseeland ist für die Teilnehmer jedoch nicht kostenlos. Nach Botschaftsangaben werden den Flugreisenden nach Ankunft in ihrem Heimatland die Economy-Tickets in Rechnung gestellt.