Neuseelands Film-Regisseuer Taika Waititi hat für seinen neuen Streifen “JoJo Rabbit” einen Oscar für “bestes adaptiertes Drehbuch” erhalten. Die Auszeichnung wurde von der Academy of Motions Picture Arts and Sciences (Verband der amerikanischen Filmschaffenden) im Dolby-Theater in Los Angeles verliehen. Mit typischem Maori-Humor witzelte Neuseelands neuer Star-Filmemacher in seiner kurzen Akzeptanz-Rede über das Gewicht der Oscar-Statue: “Ich wusste garnicht, wie leicht die sind, ich dachte immer, die würden viel schwerer wiegen…”. Und: Mehr indigenen Menschen müsse Gelegenheit gegeben werden, sich in Kunst, Tanz, Film und Musik auszudrücken.
Die Satire “JoJo Rabbit” spielt im Zweiten Weltkrieg und zeigt, wie das Weltbild eines durch die Nazi-Propagandafehlgeleiteten deutschen Jungen (Roman Griffin Davis als Jojo) auf den Kopf gestellt wird, als er herausfindet, dass seine alleinerziehende Mutter (Scarlett Johansson) auf dem Dachboden ein jüdisches Mädchen (Thomasin McKenzie) versteckt. Jojos kindlicher Nationalismus wird dadurch zerrissen, aber auf der anderen Seite auch weiterhin durch seinen idiotischen imaginären Freund Adolf Hitler (Taika Waititi) genährt.
Regisseur und Drehbuchautor Taika Waititi (Boy, Thor: Tag der Entscheidung) stellt auch in seinem neuen Film seinen unverkennbaren, von Humor geprägten Stil unter Beweis und hat ein Meisterwerk geschaffen, das Zuschauer vermutlich zum Lachen wie auch zum Weinen bringen wird. Waititi ist bereits als Regisseur eines neuen “Star Wars”-Films im Gespräch. “JoJo Rabbit” läuft derzeit auch in deutschen Kinos. Abräumer mit gleich vier Oscars, u.a. für “Bester Film”, war der südkoreanische Streifen “Parasiten”.