Das Segeln ist bereits seit einem Jahrtausend ein großer Teil der neuseeländischen Kultur. Neuseelands geografische Lage – umgeben von Wasser – bietet die perfekte Möglichkeit diesem Sport nachzugehen. Aotearoa, wie die Māori-Bezeichnung für Neuseeland lautet, bietet über 15.000 km Küstenlinie und viele Inseln. Die Neuseeländer lieben das Segeln und sind seit fast 30 Jahren ein starker Konkurrent in den Wettkämpfen des America’s Cup.
Die Bay of Islands, eine Gruppe von 144 Inseln im halbtropischen Norden der Nordinsel, gilt als eines der besten Segelreviere der Welt. Doch nicht nur dafür ist es bekannt, es ist auch der Ort, an dem der olympische Goldmedaillengewinner und Flight Controller des Emirates Team NZ, Blair Tuke, aufwuchs und seine Liebe zum Segeln entdeckte. Tuke war von klein auf auf dem Wasser und bekam mit elf Jahren zu Weihnachten sein erstes Boot, eine P-Class, geschenkt. Auch Teamkollege Andy Maloney wuchs in der Bay of Islands auf.
Auckland, bekannt als Stadt der Segel, verdankt ihren Spitznahmen den vielen Yachthäfen und Segelbooten. Es gibt mehr Boote pro Kopf als irgendwo sonst auf der Welt und die Stadt ist eine der Top-Segel-Destinationen Neuseelands. Zudem ist Auckland Gastgeber für das Volvo Ocean Race, eine Segelregatta, die einmal um die ganze Welt verläuft und dieses Jahr auch Austragungsort für den 36. America’s Cup.
Für eine wunderschöne Küste ist die Bay of Plenty bekannt. Der beliebte Strand in Mount Maunganui ist das ganze Jahr über ein Magnet für Surfer und wurde auf TripAdvisor zum besten Strand Neuseelands gewählt. In der Region liegt auch Tauranga, Heimatort eines bekannten Seglers: Peter Burling, der Skipper und Steuermann des Emirates Team NZ. Burling begann im Alter von sechs Jahren in einem alten hölzernen Optimisten namens Jellytip in der Welcome Bay zu segeln.
Er trat mit acht Jahren dem Tauranga Yacht Club bei und begann mit Wettkämpfen, was zu einer beeindruckenden Segelkarriere führte. Im Jahr 2017 gewann Peter Burling mit dem Emirates Team NZ den 35. Wettbewerb um den Pokal in Bermuda. Damit wurde der Neuseeländer der jüngste siegreiche Steuermann in der Geschichte des America’s Cup.
Da Wellington eine der windigsten Städte der Welt ist, hat die Stadt eine besondere Anziehungskraft für Segler. Neuseelands Hauptstadt verfügt über einen breiten, tiefen Hafen, in dem 13 Yachtclubs beheimatet sind. Neben den Windgegebenheiten ist Wellington durch die zahlreichen Buchten perfekt zum Segeln.
Mit ihrem sonnigen Klima und der Tendenz zu warmen Meeresbrisen am Nachmittag ist die Küstenregion von Nelson Tasman ein echtes Kiwi-Segel-Mekka. Der Abel Tasman National Park bietet für Segelliebhaber einen entspannten Urlaub: Eine Yacht – mit oder ohne Crew – chartern und goldene Strände, abgelegene Inseln und die Heimat von Robben, Delfinen, Seevögeln und gelegentlichen Orcas erkunden.
Die Liebe zum Segeln lässt sich auch im Fiordland erleben. Der Fiordland National Park ist ein Weltnaturerbe und der größte Nationalpark Neuseelands. Auf dem Milford Sound ragen
Berge aus dem Wasser und Boote können unter riesigen Felsüberhängen und Wasserfällen hindurchfahren. Der Doubtful Sound ist der tiefste der Fjorde (421m) und ein Paradies für
Große Tümmler, Neuseeländische Seebären und Dickschnabelpinguine. Gleich hinter dem Bergpass auf dem Weg zum Milford Sound liegt der Lake Te Anau, der zweitgrößte See des Landes.
An der Spitze der Südinsel liegt eines der bestgehüteten maritimen Geheimnisse der Welt – die Marlborough Sounds. Unberührte Gewässer und buschbewachsene Hügel bieten eine
Gelassenheit, die heutzutage nur noch selten zu finden ist. Die Marlborough Sounds umfassen 1.500 km Küstenlinie, Buchten, Strände und einheimischen Busch. An diesem Ort lassen sich tolle Bootsfahrten, Tauchgänge, Angelmöglichkeiten, ECO-Touren, malerische Buschwanderungen und Lodges erleben.
Zu guter Letzt verdeutlicht Christchurch die Liebe zum Segeln der Neuseeländer. Der Ort hat kürzlich den Zuschlag für die Austragung des Sail Grand Prix im Januar 2022 erhalten und
wird den neuseeländischen SailGP im Lyttelton Harbour ausrichten. Bei der SailGP-Liga fahren Teams mit identischen Booten bei Geschwindigkeiten von bis zu 50 Knoten (100
km/h). Die Olympiasieger und Weltmeister Peter Burling und Blair Tuke werden die erste neuseeländische Mannschaft bei diesem Event anführen. Weitere Teilnehmer sind Sir Ben
Ainslie, der das britische Boot steuert, und der Australier Jimmy Spithill, der für die Vereinigten Staaten an den Start geht. (3. März 21, Fotos TNZ)