Das Opernhaus von Sydney blickt auf 50 illustre Jahre zurück. Die Australier feiern dieses Jubiläum mit prominenten australischen und internationalen Gästen, erstklassigen Kunst- und Kulturevents und Erzählungen der First Nations Australiens. Höhepunkt ist ein vierwöchiges Festival im Oktober.
Es ist weltberühmt, hat eine muschelartige Dachsegel-Architektur und wird fast jede Silvesternacht als Silhouette vor einem großen Feuerwerk gezeigt: Das Sydney Opera House. Obwohl die Bauarbeiten bereits 1959 begannen, wirkt das Gebäude auch heute noch hochmodern und futuristisch. Es gilt als Ikone der Architekturgeschichte. Zusammen mit der Harbour Bridge ist sie nicht nur DAS Wahrzeichen der australischen Metropole, sondern steht neben dem Uluru wie kein anderer Ort für Australien. Dieses Jahr wird das Kultgebäude 50 Jahre alt.
Das Beste kommt noch
Zum Jubiläum wird zwölf Monate lang das Beste gezeigt, was zeitgenössische Kunst und Kultur zu bieten haben: bedeutende australische und internationale Künstler, kostenlose Open-Air-Aufführungen, Erzählungen der First Nations, Kunst im öffentlichen Raum und in Galerien. Das Jubiläum gipfelt jetzt in einem einmonatigen 50th Birthday Festival, das die künstlerische Kreativität des Opernhauses in all ihren Facetten präsentiert.
Von Kammerorchester und Tanztheater
Der Oktober steht im Zeichen der Feierlichkeiten, zahlreiche Veranstaltungen, Events und prominente Gäste bestimmen das Programm. „Ziel des Festivals ist es, das Wunder des Opernhauses und die Künstler, die es zum Klingen bringen, erlebbar zu machen. Die mehr als 50 Veranstaltungen sollen die abwechslungsreiche Geschichte der vergangenen fünf Jahrzehnte lebendig zu machen”, sagt Fiona Winning, Programmdirektorin des Sydney Opera House.
Zu den Highlights gehört der Auftritt der Academy of St Martin in the Fields, eines der renommiertesten Kammerorchester, ein beeindruckendes Portrait von Sydney und seinen Bewohnern, das auf einer riesigen Bühne auf dem Vorplatz aufgeführt wird, sowie die spektakuläre Tanzperformance Message in a Bottle mit Songs von Sting. Abgerundet werden die Feierlichkeiten durch ein Wochenende der offenen Tür, an dem Tausende von Besuchern die Gelegenheit haben werden, kostenlos auf den Spuren der Stars des Opernhauses wandeln und ihren Geschichten lauschen zu können.
Eine architektonische Perle
Über das Opernhaus von Sydney gibt es in der Tat viel zu erzählen. Das Design des Sydney Opera House geht auf die Entwürfe des dänischen Architekten Jørn Utzon zurück. Die sechs hoch aufragenden, geschwungenen Schalen sind mit rund einer Million weißen Keramikfliesen verkleidet, die dank einer speziellen Beschichtung in der Sonne glänzen und das Licht je nach Tageszeit unterschiedlich reflektieren. Seit 2007 gehört diese architektonische Glanzleistung zum UNESCO-Weltkulturerbe und zieht jedes Jahr über 10 Millionen Besucher und Reisende in den Bann.
Wissenswertes: Um in den Innenräumen eine konstante Temperatur von 22,5 Grad Celsius zu gewährleisten – nur so können die Instrumente des Orchesters stets perfekt gestimmt bleiben -, nutzt das Kühlsystem Meerwasser aus dem umliegenden Hafen. Das Wasser zirkuliert durch insgesamt 35 Kilometer Rohrleitungen und kühlt bzw. heizt die Räume.
Gut Ding will Weile haben
Übrigens sollte der Bau des Sydney Opera House eine schnelle Angelegenheit werden. Gerade mal vier Jahre hatte man ursprünglich dafür kalkuliert. Schlussendlich wurde die Oper nach 14 Jahren Bauzeit am 20. Oktober 1973 feierlich von Queen Elizabeth II. eingeweiht. Beteiligt waren über 10.000 Arbeiter, die Kosten lagen anstatt der geplanten sieben, bei mehr als 100 Millionen Dollar. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn jedes Jahr wandeln rund 10 Millionen Menschen durch die altehrwürdigen Hallen des Opernhauses.
Wissenswertes: Das Gelände ist so groß, dass sieben A380-Flugzeuge Flügel an Flügel geparkt werden könnten. Bennelong Point ist übrigens nach dem australischen Einheimischen Woollarawarre Bennelong benannt, der dort im 18. Jahrhundert lebte. Er war ein kultureller Vermittler zwischen den indigenen Völkern und den Europäern, die sich in Australien niederließen.
Sydney Opera House hautnah erleben
Das Sydney Opera House ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen und eines der größten Kulturzentren der Welt, in dem jährlich rund 1.800 Aufführungen stattfinden. Die ehrwürdigen Hallen können sowohl von innen als auch von außen erlebt werden. Hier sind die fünf Must-Dos für Sydney-Besucher:
Veranstaltungen: Karten für Konzerte, Opern und andere Events können direkt am Box Office des Opernhauses erworben oder online im Vorfeld gebucht werden.
Führungen: Kulturinteressierte können im Rahmen einer einstündigen Führung einen Blick hinter die Kulissen des Opernhauses werfen und die Räumlichkeiten vom Publikumsbereich bis zum Backstage erkunden. Übrigens auch auf Deutsch.
Kulinarische Stärkung: Aufregend und außergewöhnlich: das neue Restaurant Midden. Hier verwöhnt der australische Starkoch und Bundjalung-Mann Mark Olive die Gaumen seiner Gäste mit den Spezialitäten seiner Vorfahren.
Aus der Vogelperspektive: Abenteuerlustige können unter fachkundiger Führung die längste Stahlbogenbrücke der Welt, die Sydney Harbour Bridge, erklimmen. Der Blick auf das Opernhaus, die Stadt und den Hafen ist atemberaubend.
Von der Vergangenheit bis zur Gegenwart: Auf den Spuren der First Nations erkunden Interessierte in 90 Minuten das Barangaroo Reserve und erfahren viel Wissenswertes über die älteste noch lebenden Kultur der Erde. Die Guides erklären auch die kulturelle Bedeutung von Warrane (Sydney Harbour). (TA/NN-13-10-23)